Leseeindruck zu »Die Tortenbäckerin« von Brigitte Janson

Die Tortenbäckerin

von


Historischer Roman · Ullstein · · Taschenbuch · 400 S. · ISBN 9783548282596
Sprache: de · Herkunft: de

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Liebe in Hamburg, Tor zur Welt und zu neuen Zeiten

Leseeindruck vom 20.12.2010 · 24 x als hilfreich bewertet · noch unkommentiert

Hamburg 1895. Tante Mathilde liebt ihre Nichte Greta, als wäre sie ihre eigene Tochter. Mutter Viola war eine zarte, schwache Person, als sie Greta gebar; sie hatte nicht die Kraft, den Haushalt zu führen. So half Mathilde die ersten fünf Jahre aus. Ihr Bruder Fritz, Gretas Vater, kam zwar nur selten im Jahr nach Hause (denn er war Seemann) , doch widmete er diese wenige Zeit ganz seiner Tochter. Kaum hatte er festen Boden unter den Füßen, flog sie dem Vater, dessen Einfahrt sie im Hafen bereits ungeduldig erwartet hatte, schon in die Arme. Er war ihr Ein und Alles. Als sein Viermaster mit Mann und Maus vor den Azoren unterging, brach für Greta eine Welt zusammen.

Tante Mathilde hat zwischenzeitlich eine Stellung als Köchin angetreten, und zwar bei Familie Hansen, die zu Hamburgs Großbürgertum gehört und in einer prächtigen Villa am Havesthuder Weg lebt. Greta wächst zu einem hübschen Mädchen heran. Aus Gründen und mit Zielen, die hier nicht erkennbar sind, verlässt sie ihre Mutter Viola für ein halbes Jahr; zurück kehrt sie reifer, mit dunklen Schatten unter den Augen. Mathilde legt ein gutes Wort für sie ein, und so kann die mittlerweile 22-jährige Greta als Lehrmädchen der Tante in der Hansenschen Küche zur Hand gehen.

Wir erleben die Vorbereitungen eines großen Festes zu Ehren der Söhne Christoph und Meinhard Hansen. Auch Greta ist in der Küche mit dem außergewöhnlichen Menü befasst, und das gerne, denn sie liebt Christoph schon lange. Doch als sie den Anlass des Festessens erfährt, verliert sie den Boden unter den Füßen: Der Angebetete soll mit seinem Bruder für mindestens ein Jahr nach Deutsch-Ostafrika ziehen, um eine Bank für die Hottentotten aufzubauen. "Ihr kommt aus zwei verschiedenen Welten, begreif das doch", hat Tante Mathilde immer gesagt, und von Frau Freia Hansen wird sie bestenfalls übersehen ...

Das nun schon leicht zu durchschauende Handlungskonzept (System "Aschenputtel liebt Prinz") kann man vielleicht als trivial abtun; in seiner Ausgestaltung lässt es aber genug Raum für lesenswerte Passagen:

Interessant eingearbeitet finde ich zum Beispiel, wie die Technik aufkommt, ohne die wir uns heute das Leben gar nicht vorstellen können: Da fährt das eine oder andere Auto und ist eine echte Gefahr für die Menschheit! Und Familie Hansen will die Beletage elektrifizieren! Sie sind offenbar fortschrittlich und mutig, nicht zuletzt, indem sie bereit sind, ihre Söhne so weit fort zu schicken.

Dass ausgerechnet Christoph, Lebenskünstler und schwarzes Schaf der Familie, reisen soll, kann als Schachzug Mutter Hansens verstanden werden. Sie hofft wohl, er werde in Afrika diese Küchenmamsell Greta vergessen. Die Beiden empfinden mehr als Freundschaft zueinander und teilen ein Geheimnis. Hat es mit Gretas halbjähriger Abwesenheit zu tun? War sie womöglich schwanger? Wenn ja, von wem?

Dies sind Fragen, die in unterhaltsamen und anregenden Lesestunden Antworten finden und uns in eine Zeit epochaler Veränderungen entführen werden.


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