Südpol - gut, dass noch die Sonne scheint
Im Café des Flughafens Santiago lernt der Journalist Michael Wilde auf unkomplizierte Weise den Wissenschaftler Darryl Hirsch kennen. Beide mussten hier zwischenlanden, und wie es der Zufall will, haben sie ein gemeinsames Reiseziel: Point Adélie, eine Forschungsstation, am Südpol gelegen.
Beide werden dort unterschiedliche Arbeitsaufträge erfüllen: Michael will eine Story über den Alltag auf einer für lange Zeit abgeschotteten Forschungsstation schreiben, Darryl schwärmt von seinen Projekten als Meeresbiologe.
Später besteigen sie dann eine zehnsitzige Propellermaschine, um den "windigsten, trockensten, kältesten und ödesten Ort der Erde" anzufliegen. Dort wird es "rund um die Uhr hell" sein ...
Der kleine Textausschnitt des Romans war flüssig und locker-flockig zu lesen. Allerdings: von Krimi war noch keine Spur ...
Gut gefallen hat mir die anfangs dargestellte Einschätzung Michaels, wie er einen Wissenschaftler in einer Menge von Menschen lokalisieren kann. Zum einen ist es der Gesichtsausdruck, zum anderen die Beobachtung, dass sie zwar Teil einer Gruppe sind, aber trotzdem nicht dazugehören. Wenn man mit ihnen zusammenarbeitet, "wirken sie gleichgültig und in höchstem Maße aufmerksam zugleich".
Und so finden sich noch weitere aufschlussreiche Textzeilen, die amüsant und unterhaltsam sind.
Viel mehr lässt sich noch nicht sagen; deshalb: "schaun mer mal!"