Leseeindruck zu »Jakobsblut« von Barbara Pope

Jakobsblut

von


Historischer Roman · List · · Taschenbuch · 336 S. · ISBN 9783548608334
Sprache: de · Herkunft: us

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Ein Verbrechen, das égalité und fraternité in Frage stellt

Leseeindruck vom 13.07.2010 · 1 x als hilfreich bewertet · noch unkommentiert

Die französische Stadt Nancy im Jahr 1894 ist der Handlungsort des Romans. Nach dem verlorenen Krieg musste die Republik Frankreich Teile von Elsass-Lothringen an Deutschland abgeben. Viele der dort lebenden Juden sind nach Nancy geflüchtet.

Im Leichenschauhaus liegt ein Säugling zur pathologischen Untersuchung. Dr. Fauvet stellt den Tod durch Ersticken fest und gibt den Fall zur weiteren Ermittlung an Untersuchungsrichter Bernard Martin - der ihn seinerseits ohne böse Hintergedanken an seinen Kollegen David Singer weiterleitet.

Ohne anzuklopfen - was überhaupt nicht seinem ansonsten distinguierten Auftreten entspricht - stürmt Singer aufgebracht in Martins Zimmer. "Sie haben mir den Fall gegeben, um mich auszutricksen, mir eine Falle zu stellen", wirft er ihm vor, doch Richter Martin versteht die Anschuldigungen zunächst nicht. Schließlich haben sie doch als leidenschaftliche Republikaner die gleichen politischen Sympathien und Ideale. Nur war ihm bisher nicht bewusst, dass David Singer Israelit ist. In diesem Mordfall wird ein Jude bezichtigt, einen christlichen Säugling getötet und verstümmelt zu haben - was an die mystischen Schreckensgeschichten erinnert, mit denen im Mittelalter der Hass auf Juden geschürt wurde. Alle Zeugen lügen, und David Singer sieht sich außerstande, objektiv ermitteln zu können ...

Bernard Martin und seine Frau Claire gehören zu den unabhängigen, aufgeklärten Franzosen. Wie lange können sie ihren Idealen treu bleiben? Wie wird Martin das Lügenkomplott auseinandernehmen?

Diese Leseprobe überzeugt und fasziniert mich. Die politische Lage wird bestens mit dem Kriminalfall verwoben. Langsam, aber systematisch zieht der Antisemitismus herauf. Edouard Drumont, Herausgeber der Zeitung La Libre Parole ("Das freie Wort"), zeichnet in seinen Karikaturen den hässlichen Juden und verbreitet die Vorurteile gegen Dreyfus, den angeblichen Landesverräter, der militärische Geheimnisse an die Deutschen weitergegeben haben soll. Selbst der katastrophale Bankrott der Panama-Gesellschaft wird prominenten Israeliten angehängt.

Barbara Pope, die Autorin, ist Geschichts-Professorin. Kompetent recherchiert, präzise und differenziert formuliert, so wird uns dieser Roman anspruchsvoll unterhalten und unseren Horizont erweitern.
Ein absolutes Highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte!


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