Leseeindruck zu »Das Regenmädchen« von Gabi Kreslehner

Das Regenmädchen

von


Kriminalroman · Ullstein · · Gebunden · 304 S. · ISBN 9783550088605
Sprache: de · Herkunft: de

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Tödlicher Unfall oder geplanter Mord?

Leseeindruck vom 13.12.2010 · 1 x als hilfreich bewertet · noch unkommentiert

Kommissar Felix Herz ruft seine Kollegin Franza Oberwieser an. Nun muss das gemeinsame Frühstück mit ihrem Freund ausfallen. Um fünf Uhr im Morgengrauen, bei Nieselregen und Nebel hat sich ein dubioser tödlicher Unfall auf der A9 Richtung Berlin ereignet. Ein junges Mädchen wurde von einem BMW überfahren. Herr Bohrmann, der Fahrer, ist zunächst völlig fertig. Als die Kripo um 10.00 Uhr eintrifft, hat er sich gefangen und beschreibt völlig genervt zum wiederholten Mal den Unfallhergang: Sie sei aus dem Nichts geflogen gekommen, wie ein "Gespenst"; für den Bruchteil einer Sekunde habe er ihre Augen gesehen, ihren Mund, zum Schrei geöffnet ... Was war da geschehen? Selbstmord? Oder ein Verbrechen?

Die erfahrene Kommissarin sammelt erste Eindrücke: Da liegt ein hübsches Mädchen, gekleidet in ein silbernes, mit Pailletten und Perlen besetztes Kleid, ein kostbares Kleinod. Sie könnte von einer festlichen Veranstaltung gekommen sein. Sie hat eine Kopfverletzung, und die Polizei hat an einem Unterstand auf dem Steinboden Blutspuren gefunden. Ein unglücklicher Sturz oder ein Kampf?

Auf Höhe der Unfallstelle ist das Gras zum Teil niedergedrückt, als hätte dort jemand einige Zeit gelegen. Reifenspuren sind zu erkennen. Passt das zu den Beobachtungen eines Ehepaares, dass auf dem Pannenstreifen, ca. 50 Meter entfernt, ein Wagen gestanden habe, der plötzlich, als wäre ein Formel-I-Rennen gestartet worden, losgebrettert sei.

Alles in allem kann man zwar vorerst nur mutmaßen, aber Kommissar Herz wittert in seiner Zusammenfassung einen Handlungsablauf, in den ein unbekannter Täter involviert ist ...

Parallel zu diesem Handlungsstrang wird (in einem kursiv gedruckten Textteil) von Ben und Marie erzählt. Sie liebkosen sich, und Marie wünscht sich nichts mehr als abzuhauen, irgendwohin. Ben darf doch jederzeit den noblen Zweitwagen des Vaters ausleihen. Zwar denkt er anders über Maries spinnige Idee, aber ihre Zärtlichkeiten kann er ja trotzdem genießen.

Es drängt sich geradezu auf, dass Marie das Opfer des Unfalls und Ben der Täter sein könnte. Aber das wäre natürlich eine sehr einfache Erklärung, auf die ich deshalb nicht unbedingt setzen möchte.

Neben dem reizvollen Plot haben mir die Charakteristiken der handelnden Figuren besonders gefallen. Teils sympathische Zeitgenossen, teils eher unerträgliche (die landläufig als "Assies" bezeichnet werden) hauchen dem Roman den Odem ein.

Ohne dass er darüber begeistert wäre, wird Kommissar Herz zum vierten Mal Vater. Zwar hat er ein großes Haus und weiß einen vermögenden Schwiegervater im Hintergrund, doch bereitet ihm seine älteste Tochter Sorgen: Bulimie. Macht ihr sein Beruf zu schaffen? Er trägt sich mit Schuldgefühlen.

Der ungehaltene BMW-Fahrer, der zur falschen Zeit am falschen Ort ist und obendrein private Probleme hat, entlädt seine Emotionen gegenüber der Kommissarin ungebremst: "Blöde Kuh! Steck dir deine Wahrheit sonstwohin."

Kollegin Franza Oberwieser ist schon lange im grausamen Geschäft, aber abgestumpft ist sie nicht. Jeder Fall nimmt sie aufs Neue mit, sie fühlt sich ausgelaugt, zu alt, träumt sich ganz weit weg, nach Lappland. Am Ende bleibt sie dann doch: Ihr Beruf ist wie eine Sucht.

Ein beeindruckender, sehr vielversprechender Leseeindruck.


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