Dr. Pietro Brnwa - allein gegen die Mafia
Pietro Brnwa wird in einem indischen Ashram geboren. Die drogenabhängige Mutter kann sich nicht um ihr Baby kümmern. Daher wächst Pietro bei seinen Großeltern in New Jersey auf. Als er 15 Jahre alt wird, werden seine Großeltern ermordet. Dabei hatten sie als Juden in Auschwitz schon Schlimmeres überlebt.
Pietro besucht die Militärschule und findet in Adam Locano einen treuen Freund, eine neue Familie im Mafialand. Pietro beginnt seine Karriere mit kleinen Drogendeals, "und seither habe ich wirklich noch viel Schlimmeres getan."
Schließlich wird Pietro Arzt. Auf seinem Weg zum Krankenhaus greift ihn ein "Dödel" an, doch er kann ihn mit geübten Griffen abwehren. Es folgt eine detaillierte anatomische Beschreibung des Unterarms -man beachte besonders die Überkreuzstellung von Elle und Speiche!
Nun beginnt mit der Frühvisite Pietros ganz normaler Arbeitsalltag. Etwas benebelt durch Appetizer und Psychopharmaka ("Moxfan, Dexedrin und Benzodiazepin") besucht er seine Patienten. Auf sein "Assi"-Team ist Verlass: Die fettleibige Jamaikanerin schreibt Schecks, die alte Irin surft im Internet. In Zimmer fünf ist eine Patientin verstorben. Für Nicholas LoBrutto ("der Hässliche") hat er schlechte Neuigkeiten. Zwar liegt er als gut Versicherter in einem noblen Zimmer, aber der Italo-Name löst bei Pietro Alarm aus. Als LoBrutto ihn mit den Worten "Die Bärentatze! Sie wollen, dass du mich umbringst!" begrüßt, ist ihm alles klar: Die Mafia hat ihn wieder eingeholt.
Dem Autor Josh Bazell gelingt es, ernsthafte, nachdenkenswerte Themen (Verfolgung der Juden) mit trockenem, bissigem Humor zu verknüpfen. Wo sonst wird ein derart entsetzliches Krankenhaus geschildert, aus dem man, wie der 90-jährige Diabetiker Duke Mosby, einfach nur flüchten möchte?