Forgotten

Eigentlich könnte es ein ganz normaler Highschool-Roman sein, wäre die Protagonistin London Lake mit ihrem Rotschopf nicht mit außergewöhnlichen geistigen Un- bzw. Fähigkeiten ausgestattet: Jeder Tag, den sie beginnt, ist ein neuer, denn den gestrigen hat sie längst vergessen. So ist sie auf Notizzettel und ihr Handy angewiesen, in die sie Termine zur Erinnerung einträgt.

Heute ist ihr persönlicher schwarzer Freitag: Das Handy ist tot ... Da sie somit keinen Schimmer davon hat, was ansteht, findet sie sich vor der Sporthalle, ohne die adäquaten Klamotten dabeizuhaben. Überraschenderweise leiht ihr Page, ein Mädchen aus ihrer Stufe, ein knallgelbes T-Shirt, oversized und mit Grinsekatze und dem passenden Spruch bedruckt: "What a purr-fect day!"

Auf einmal schrillen die Sirenen eines Feueralarms, die Schule muss geräumt werden, und alle treffen sich auf dem Schulhof. London Lake gehört ohnehin nicht zu den angesagten Mädels – und jetzt steht sie da in ihrem Outfit in der Oktoberkälte und zittert, während Carley Lynch von der Gazellenfraktion und die Gruppenzwang-Barbies mit ihren mobbenden Kommentaren eine dicke Lippe riskieren.

Luke Henry, der Neue, bietet London gegen die Kälte seinen Kapuzenpullover an, und bald ist auch ihre beste Freundin Jamie zur Stelle. Sie weiß, dass London immer alles vergisst, aber auch von deren zweiter Gabe, dass sie nämlich in die Zukunft schauen kann. Ob das immer gut ist – für sie selber, ihre Familie und ihr Umfeld -, das wird sich zeigen. Wird sie versuchen, die vorhergesehenen Ereignisse zum Vor- oder Nachteil zu beeinflussen? Kann das überhaupt möglich sein? Ein interessantes Gedankenspiel ...

"Forgotten" ist ein Roman, der, stilistisch leicht zu lesen und mit vielen witzigen und ironischen Zwischentönen ausgestattet, besonders junge Mädchen begeistern wird. Sie werden sich irgendwo in den verschiedenen Charakteren wiedererkennen und ihren Spaß haben an typisch amerikanischem Rollenverhalten und dem oberflächlichen, überdrehten Highschool-Leben!