Zeit des Umbruchs
Es ist Sommer. Louise steht kurz vor der Führerscheinprüfung, aber irgendwie läuft ihr Leben zurzeit nicht rund. Sie ist unzuverlässig, vernachlässigt ihre Ferienjobs, die ihr das nötige Kleingeld für den Führerschein einbringen sollen. Oma ist in Urlaub. Kann man sich da einfach deren Auto ausleihen?
Schon während des letzten Schuljahres muss sie einen Durchhänger gehabt haben. Ihr fehlen Unterrichtsstunden, und um den Karren noch aus dem Dreck zu ziehen und ihre Prüfungen zu retten, muss sie den Lehrer sprechen.
Und warum das alles? Hat sie Stress mit ihren Eltern? Der Klappentext erwähnt "die Sache mit Paul" – doch was war da geschehen?
Jana, die aus der Siebten, weicht Louise in letzter Zeit nicht mehr von der Seite. Ein seltsames Mädchen. Louise hat sie zu einer Spritztour in Omas Auto mitgenommen, zusammen mit Omas spinnertem Hund Bonnie, einfach so und irgendwohin und über Nacht. Mein Gott, was für ein Morgenmuffel Jana ist – bis die mal in die Hufe kommt. Nee, jetzt will sie noch mit niemandem sprechen, sagt sie, als Louise ihr das klingelnde Handy reicht.
Nun will Louise schleunigst wieder nach Hause. Zu retten ist ohnehin nichts mehr. In der Bäckerei entschuldigt sie sich mit einer Schauergeschichte, die Zeitungen hat wohl schon jemand anderes für sie ausgetragen. Doch jetzt will Jana auch noch ins Krankenhaus; dort liegt ihr Bruder Tom, der aus der Elften. Er ist von der Brücke gesprungen ...
Die mit mehreren Buchpreisen ausgezeichnete Autorin Tamara Bach versetzt uns in ihrem neuesten Jugendbuch "Was vom Sommer übrig ist" in die konfuse, aus den Angeln geratene Welt zweier junger Mädchen. Jana scheint introvertiert, allein gelassen; wo die Eltern nun an Toms Bett stehen, sucht sie Anlehnung – und das ausgerechnet bei der unorganisierten Louise.
Auch wenn die Leseprobe mitten im Buch beginnt, somit nur Kurzeindrücke entstehen und die genauen Zusammenhänge noch fehlen, kann man schon voraussehen, dass der locker-flockige Sprachstil, Louises chaotische Dialogführung und der ernste Plot jede Jugendliche begeistern können.