Das Hotel Garni Mirabel bescheidet sich mit drei Sternen plus einem »S«, aber es lässt keine Wünsche offen. In diesem Familienbetrieb ist alles gut durchdacht und fest im Griff. Das merkt man am gelungenen Architekturkonzept (großzügiger Frühstücksraum verbindet zwei Häuser, in denen sich die Zimmer und Apartments befinden), an der praktischen Einrichtung (klares, modernes Design im alpinen Stil, viele Ablagen im Zimmer, so dass sogar der Koffer leicht zugänglich bleibt, ohne Platz wegzunehmen, solide Qualität aller Einrichtungsgegenstände und Bauteile), der sorgsamen Pflege und dem erstklassigen Frühstücksbüffet. Familie Stuffer hat ihr Haus erst 2009 konsequent nach Gästebedürfnissen erbaut und pflegt es so gut, dass man sich wahrhaftig als Erstbezieher fühlt.
Nach dem Augenschein zu urteilen gibt es in Gröden viele gute Häuser, aber neben der erlebten Qualität und dem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis sticht das »Mirabel« durch seine begünstigte Lage heraus, die man erst vor Ort zu würdigen lernt: direkt an der Straße zwischen St. Ulrich und St. Christina, aber auf einem Hügel äußerst ruhig (und auch im Inneren hervorragend schallgedämmt). Vor und neben dem Haus gibt es große Liegewiesen (Südlage) mit reichlich Liegen und einem Whirlpool (Wellness-Bereich im Untergeschoss). Am Haus entlang zieht sich der gemütliche Wanderweg auf der Trasse der ehemaligen Schmalspur-Eisenbahn, und direkt neben dem Haus ist die Haltestelle der in dichter Folge durch das gesamte Tal verkehrenden Busse, die der Gast während seines Aufenthaltes gratis nutzen kann.
Unseres Erachtens ist das »Mirabel« Sommers wie Winters ein idealer Ausgangspunkt, um etwa im Verlauf einer Woche das Grödnertal zu erkunden. Drei ganz dem Tourismus gewidmete Hauptorte reihen sich entlang der Straße, die von der Brenner-Autobahn nach Osten und hinauf zum Sella-Joch führt: St. Ulrich (4.700 Einw., das hübscheste Dorf), St. Christina (1.900 Einw., charmant, mit verkehrsberuhigter Dorfstraße) und Wolkenstein (2.700 Einw., langgezogen, relativ charakterlos und touristisch überfrachtet). Die Infrastruktur der Gegend ist schlichtweg perfekt: ein gut ausgeschildertes und gepflegtes Wegenetz aller Schwierigkeitsgrade bis in höchste Höhen, eine Wochenpauschalkarte für die Lifte im Sommer, ein dichter Omnibusfahrplan, ein Paradies für Mountainbiker (die Sella-Runde ist Weltcup-Strecke), das gewaltige Dolomiti-Superski-Gebiet – und überall originelle Gastronomie und freundlicher Service.