Leseeindruck zu »Kein Entkommen« von Linwood Barclay

Kein Entkommen

von


Thriller · Ullstein · · Taschenbuch · 528 S. · ISBN 9783548283487
Sprache: de · Herkunft: ca

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Nur keine Panik

Leseeindruck vom 28.03.2011 · noch unbewertet · noch unkommentiert

Dad, der Ich-Erzähler, besucht mit seiner Ehefrau Jan und dem 4-jährigen Ethan einen Vergnügungspark. Ethan ist im Buggy eingenickt. Jan schüttelt einen Stein aus dem Schuh, und als sie aufblickt, ist der Buggy samt Kind verschwunden. Nur keine Panik! Während Jan zum Eingang läuft, sucht Dad in der anderen Richtung. Da steht der Buggy, mutterseelenallein, und Ethan ist etwas mürrisch, als er vor Glück geherzt wird und dabei erwacht. Schnell ruft Dad seine Frau auf dem Handy an, um sie zu informieren. Doch sie geht nicht ran. Also läuft Dad mit dem Buggy zum ausgemachten Treffpunkt, dann weiter zu den Sicherheitsleuten. Keiner hat eine Frau am Eingang gesehen. Wenn das mal gut geht ... Jan war in letzter Zeit immer wieder schlecht drauf. Die Sache mit der Brücke hat er immer noch im Hinterkopf. Aber professionelle Hilfe hat sie kategorisch abgelehnt ...

Der investigative Journalist David Harvord führt ein Telefongespräch mit Stadtrat Reeves: Der ist gerade von einem anstrengenden, aber hochinteressanten Treffen in England zurück. Er hat sich dort ein privat geführtes Gefängnis angesehen, das, wie ihm der Betreiber, die Firma Spangled Inc., versicherte, im Vergleich zu staatlichen Anstalten wesentlich kostengünstiger, ja sogar profitorientiert wirtschaftet. Das ist doch genau das richtige Projekt für Reeves' Ort. Davids Einwendungen, dass es in Folge der geringen Personaldecke Übergriffe auf Wachleute und Gewalttätigkeiten unter den Häftlingen gegeben haben soll, schmettert Reeves ab: Wem schade es denn schon, wenn einer von denen dem anderen ein Messer zwischen die Rippen jage? ...

Im Anschluss an das Arbeitstreffen in England konnte sich Reeves noch etwas erholen – im schönen Florenz; denn Mr Sebastian, der Chef von Spangled Inc., hat Flug, Hotel und Spesen spendiert. Dieser kleine Abstecher kann Reeves den Kopf kosten. David wird Reeve öffentlich Korrumpiertheit vorwerfen.

Zwei inhaltlich und stilistisch völlig konträre Handlungsstränge. Wie steht es wirklich um die Ehe des Ich-Erzählers? Er selbst fragt sich, ob er vielleicht Schuld trage, seiner Frau zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe. Warum hat sie depressive Schübe und sogar Selbstmordgedanken?

Und was läuft in jenem Provinznest? Wer hält hier die Hand auf, wer profitiert, wenn ein zahlungskräftiges Unternehmen die Wirtschaft am Ort ankurbelt? Gelingt es David, dem Journalisten vom "Standard", die miesen Machenschaften aufzudecken? Da es um viel Geld und Macht geht, wird man ihm wahrscheinlich dicke Steine in den Weg legen, wobei richterliche Verfügungen noch die harmloseste Variante sind; selbst sein Leben könnte bedroht werden.

Am Ende des Textauszugs ruft Jan bei David an und erinnert ihn an eine Filmszene: Psychiater – Schmutzphobien – Wartezimmer – von nun an geht es bergab ... Seltsam – was hat das zu bedeuten?

Wenn das kein vielversprechender Einstieg ist! Ich bin gespannt, was sich da noch entwickelt ...


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