Leseeindruck zu »Ein fast perfekter Plan« von Petra Hammesfahr

Ein fast perfekter Plan

von


Psychothriller · rororo · Taschenbuch · 432 S. · ISBN 9783499233395
Sprache: de · Herkunft: de

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Der wahre Horror im Alltag zweier Ehebeziehungen

Leseeindruck vom 05.10.2009 · noch unbewertet · noch unkommentiert

Ohne Einleitung wird der Leser direkt vom Grauen gepackt. In einer Grube wird eine Frau gefunden, die auf unvorstellbar bestialische Weise ermordet wurde.

Richard Maltei, aufgewachsen in einfachsten sozialen Verhältnissen, schafft nach dem Schulabschluss eine Ausbildung in einer Schreinerei mit Bestattungsunternehmen.

Als er mit seinem Meister einen leeren Sarg in ihre Nachbarwohnung bringen muss, lernt er die zehn Jahre ältere Kerstin Riedge kennen. Sie ist selbstständig und hat einen Friseursalon. Schnell heiraten die Beiden. Auf Wunsch Kerstins gibt Richard seinen erlernten Beruf auf, obwohl er den Betrieb zu einem späteren Zeitpunkt hätte übernehmen können – wahrscheinlich ein fataler Fehler. In seinem Verhalten lässt er sich vollkommen von Kerstin dirigieren. Sie macht ihn zu einem anderen Mann. Kerstin hat nur ein Lebensziel: gesellschaftich von ganz unten nach ganz oben zu kommen. Wie soll das gehen? Sie hat nicht wie ihre Stammkundin Carla Sartorius, mit der sie sich gerne vergleicht, den richtigen Mann geheiratet: Hartmut Sartorius ist ein erfolgreicher Wirtschaftsprüfer. Doch der äußere Schein trügt. Diese Ehe ist eine Zweckgemeinschaft. Ein notarieller Ehevertrag beinhaltet u. a. eine Bedingung, die für eine gesunde Frau unvorstellbar ist: Carla muss sich sterilisieren lassen.

Sowohl Richard als auch Carla haben ihre Identitäten für ihre Partner vollkommen aufgegeben. Wahrscheinlich haben sie als Gegenleistung ein wenig Liebe und Anerkennung erwartet. All die alltäglichen Demütigungen können sie nur eine Weile ertragen. Was mag da noch alles geschehen, bis die beiden – getrennt oder vielleicht gemeinsam – sich ihrer Partner entledigen? Immerhin erwähnt bereits der Prolog eine Frauenleiche ...

Nicht nur in den angelegten Handlungssträngen, sondern auch in ihrem Sprachstil, der dicht, präzise, packend, direkt den Leser fesselt, zeigt die Autorin erneut ihr schriftstellerisches Können. Der beschriebene oberflächliche Alltag beider Ehen, einschließlich dem unromantischen Sexualleben, ist schon so angelegt, dass sich die nachfolgenden Ereignisse fundiert und logisch ergeben können.

"Ein perfekter Plan" – der neue Psychothriller der Bestsellerautorin Petra Hammesfahr – gehört gewiss zur Meisterklasse und ist ein absolutes Muss für jeden Krimifan!


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