Tödliche Täuschung
Eine Frau hat Angst vor ihrem jähzornigen Mann. Als sie verspätet in die Wohnung tritt, bedroht er sie mit dem Messer und verletzt sie am Oberkörper. Ihr kleiner Sohn will Schlimmeres verhindern. Als er sich zwischen die Streithähne schiebt, erwischt ihn das Messer an der Halsschlagader.
Jacqueline ist eine erfolgreiche Architektin, aber sie leidet an Epilepsie. Ihr Gedächtnis lässt sie immer mehr im Stich. Kürzlich konnte sie sich nicht mehr an ihre EC-Geheimzahl erinnern. Heute freut sie sich auf ihre Verabredung mit ihrer Mutter. Dabei ist sie schon seit zwei Jahren tot.
Nach dem Frühstück fährt sie zum Büro, parkt in der Tiefgarage. Von dort kann sie den Fahrstuhl direkt nach oben nehmen. Doch verdammt, welche Sensortaste muss sie drücken? Prompt landet sie in einer Arztpraxis; mit der Acht wäre sie eine Etage höher und richtig gewesen. Seltsam, warum wird sie von den Kollegen mit Sekt empfangen? Sie hat doch tatsächlich vergessen, dass ihr Entwurf, ein Großauftrag am Flughafen, den Zuschlag erhalten hat ...
In der Mittagspause trifft sie sich mit Mutter Roswitha. Eine fremde Frau lauert ihr auf, löst sich aber alsbald in Luft auf. Auch Roswitha verliert sie plötzlich aus den Augen; dabei hatte sie ihr gerade noch ein Parfüm geschenkt ... und da ist die Fremde wieder.
Nun ist der Leser genauso verunsichert wie Jacqueline. Kann eine epileptische Erkrankung mit derartigen Wahnvorstellungen einhergehen und solch erschreckende Gedächtnislücken hinterlassen? Nimmt sie Medikamente?
Ich bin mir sicher, Jacqueline ist völlig gesund, und irgend welche Täuschungsmanöver spielen ihr eine Welt vor, in der sie wie in einem Teufelskreis den Ausgang nicht mehr finden kann. Sie wird an sich zweifeln, wahnsinnig werden, möglicherweise sich und andere in Gefahr bringen. Aber wer spielt mit ihr dieses intrigante Spiel? Warum will jemand sie zerstören? Ein Psychothriller, in dem wir uns selber nicht mehr auskennen werden, verspricht höchsten Nervenkitzel.