Leseeindruck zu »Das Geheimnis der Totenmagd« von Ursula Neeb

Das Geheimnis der Totenmagd

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Historischer Roman · Ullstein · · Taschenbuch · 400 S. · ISBN 9783548282817
Sprache: de · Herkunft: de

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Ein Mörder geht um – hat der Nachtwächter geschlafen?

Leseeindruck vom 09.05.2011 · noch unbewertet · noch unkommentiert

Frankfurt im Oktober 1509. Hildegard Dey ist 19 Jahre alt und arbeitet als Hure im Frauenhaus "Zum Rosengarten". Sie hat sich in einen feinen Herrn verliebt und steht nun vor der Tür seines prächtigen Stadthauses. Natürlich muss diese anrüchige Liaison geheim bleiben – würde sie publik, würde der hohe Herr ja sofort aus der Zunft ausgeschlossen. In einen knöchellangen Umhang aus edler blutroter Seide gehüllt, öffnet er ihr die Tür ...

Später findet ein Nachtwächter im Stadtgraben eine Frauenleiche. Polizei und Medicus ziehen sie aus der Brühe. Sie ist eine aus dem Frauenhaus, und sie ist ertrunken, kein Puls ist mehr zu fühlen. Der Henker, dem alle Frauenhäuser unterstehen, identifiziert die dreckige Leiche: Das ist Hildegard Dey.

Katharina Bacher, die Tochter des städtischen Totengräbers, wird gebeten, die hübsche Hildegard zu waschen und aufzubahren, denn Ursel Zimmer, die Hurenkönigin, möchte mit ihren Frauen Abschied nehmen. Unter der schlammverkrusteten Haut findet Katharina eindeutige blaue Flecken: Würgemale am Hals. Im Frühjahr hatte sie eine Bademagd gewaschen und genau die gleichen Symptome gefunden. Aber die Polizei hatte für solche Lappalien keine Zeit.

So will Katharina wenigstens Frau Zimmer informieren und ihr den kleinen, edlen, blutroten Seidenflicken zeigen, den sie in Hildegards Hand fand.

Frau Zimmer ist eine resolute Frau und wendet sich direkt an den Bürgermeister – schließlich ist der ein gern gesehener Gast in ihrem Etablissement. Da gibt es keinen Zweifel: Hildegard wurde ermordet, und also wird Untersuchungsrichter Melchior Lederer beauftragt, den Fall aufzuklären.

Ursula Neeb hat neben dem spannenden Plot das Leben in Frankfurt zu Beginn des 16. Jahrhunderts sehr realistisch beschrieben. Es stinkt penetrant nach Fäkalien und den Fleischabfällen der Gerberei. Nachtwächter sorgen für die Sicherheit, und Henker haben gut zu tun. Die Friedhofsordnung ist ein Abbild der damaligen Gesellschaft: Die soziale Hierarchie bestimmt sogar noch, in welcher Reihe man sein Grab finden darf. Statt des abfälligen Begriffs "Hure" verwendet die Autorin den der "Hübscherin"; auch dieses kleine Detail gefällt mir.

Wer mag Hildegard umgebracht haben? Die Spur scheint äußerst offenkundig gelegt, denn der abgerissene Stofffetzen ist ein klares Indiz. Wir Leser glauben also den Täter zu kennen. Doch wie wird Untersuchungsrichter Melchior Lederer seine Arbeit verrichten? Mit den wenigen Methoden, die ihm zu seiner Zeit zur Verfügung stehen, muss er vielleicht ungewöhnliche Wege beschreiten.

Das verspricht ein ansprechender und spannender historischer Roman zu werden.


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