Wer ist Jane Doe?
Als Sibylle Aurich erwacht, findet sie sich, in ein dünnes Hemdchen gekleidet und an Monitore angeschlossen, in einem Krankenhausbett. Warum sie da liegt und wie sie dahin kam, weiß sie nicht. Was sie aber noch mehr bewegt, ist, wo ihr kleiner Sohn Lukas und ihr Mann Johannes sind.
Der Chefarzt der Klinik klärt sie auf: Sie sei nachts in einem dunklen Park überfallen worden. Ein heftiger Schlag auf den Kopf habe sofort zur Bewusstlosigkeit geführt. Danach habe sie in dieser Privatklinik zwei Monate lang im Koma gelegen. Was den Sohn angeht, da müsse sie sich irren, denn sie habe gar keinen. Aber das sei bei Schädeltraumata ganz normal, dass das Gehirn, welches doch zu unfassbaren Leistungen fähig sei, auch solch kaum glaubliche Fehlinformationen liefern könne.
Sybille glaubt und vertraut dem Arzt nicht. Sie ist überzeugt, dass man sie eingesperrt hat. In ihrer Verzweiflung stürzt sie sich auf ihn, entwendet den Schlüssel und flieht. In ihrem dürftigen Outfit zieht sie die Kommentare grölender Jugendlicher und die Blicke der Passanten auf sich. Sie schreckt zusammen, als direkt vor ihr ein Auto anhält und die Fahrerin sie anspricht: "Mein Gott, Kindchen, wie läufst du denn hier rum? Du bringst dich in Schwierigkeiten." Sybille steigt ein.
Hans, ein seltsamer Kauz, hat alles beobachtet und hängt sich umgehend ans Telefon. Wann und wie wird er wohl auf "sie" - das Element "Jane Doe" - Einfluss nehmen müssen?
Der Text ist sehr spannend geschrieben. Vieles ist rätselhaft in diesem Albtraum. Wurde Sibylle gekidnappt? Warum wurde sie im Keller der Privatklinik gefangen gehalten? Wird die unbekannte Dame helfen? Wird die Polizei einer Frau, die sich nicht ausweisen kann, glauben? Was - und welche Bedrohung - steckt hinter "Hans", dem "Element Jane Doe" und dem damit irgendwie verbundenen "Trakt"?
Ich bin mir sicher: Arno Strobel wird alle Fragen in seinem packenden Thriller "Der Trakt" aufs Feinste beantworten.