Das ewige Leben - ein Horrorszenario?
In Nazca, Peru, folgt im Jahr 454 v. Chr. eine große Schar Männer und Frauen einem Riesen, der aus dem Land der Götter sein muss. Der intakte Raubtierschädel und sein Löwenfell sind das signifikante Zeichen seiner Herkunft. In sengender Hitze bewegt sich die Menge voran. Über hundert sind schon gestorben oder umgekehrt, als sich die verbliebene Gruppe von 23 Männern einem gigantischen Felsblock nähert. Der Gottgleiche kratzt eine Zeichnung in den harten Sandboden, und danach sollen die Männer deren Reproduktion in den Stein ritzen. Als der Gottgleiche einen blutdurchtränkten Sack in Asche verwandelt, jubelt ihm die völlig erschöpfte Menge zu und gehorcht dann seinem Befehl, in die Grube unter dem Felsen hinabzusteigen. Der Fels kracht donnernd auf sie herab, und man hört nur noch Schreckensgeheul.
Was soll diese Episode? Soll sie uns sagen, dass die Menschen schon immer dumm waren und auch in Zukunft hinter irgend welchen Gurus herlaufen werden?
Im Jahr 2006 fliegt Todd Maddox nach Peru. Er hat ein Vorstellungsgespräch bei der Firma Manifold, die weltweit führend auf dem Gebiet der Genetik ist. Mit einer Erbschaft von drei Milliarden Dollar konnte ihr Chef Richard Ridley ein Unternehmen aufbauen, in dem die fähigsten Köpfe der Branche forschen. Ridley empfängt Maddox, dessen Versuche zum Wachstum von Gliedmaßen und Organen ihm kein Geheimnis sind - Industriespionage macht's möglich. Ridley hat aber weiter reichende Visionen: nichts weniger als das ewige Leben strebt er an.
Wie uns die griechische Mythologie berichtet, tötete Herkules ein Untier, die Hydra, und mit seiner DNA ist alles möglich ...
Lässt sich der Menschheitstraum mit Mythologie und Genetik verwirklichen? Der Autor muss sich mächtig ins Zeug legen, um den Leser zu überzeugen. Für mich ist das eher Humbug. Aber ein Urteil lässt sich erst nach Kenntnis des gesamten Romans fällen.