Rezension zu »Polt« von Alfred Komarek

Polt

von


Kriminalroman · Haymon · · Gebunden · 167 S. · ISBN 9783852186047
Sprache: de · Herkunft: at

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Polt, Fahrrad, Wein und eine Leich'

Rezension vom 13.03.2011 · 1 x als hilfreich bewertet · noch unkommentiert

Das fiktive Wiesbachtal im niederösterreichischen Weinanbaugebiet ist die Kulisse des Kriminalromans "Polt". In Brunndorf gibt es die Kellergasse mit ihren Presshäusern und Kellergewölben, wo Weine verkostet und Ratschläge ausgetauscht wurden – ein Ritual, das in zügellose Sauferei ausarten konnte. Doch diese Idylle gibt es nicht mehr; für Polt "schwindet das Zauberreich dahin". Wer es sich leisten kann, hat die natürlichen Holzfässer aufgegeben und setzt nun auf kontrollierten Anbau im Stahltank.

Simon Polt, ehemals Gendarm, lebt allein in seinem Haus. Als radelnder Polizist wurde er geschätzt für sein Gerechtigkeitsempfinden. Tat und Strafe wägte er immer maßvoll gegeneinander ab. Dabei hielt er sich mehr an seine persönliche Einschätzung als getreu an den Buchstaben des Gesetzes – er konnte auch gut Fünfe gerade sein lassen.

Nun hat er in seiner Freizeit mit zwei Freunden die Dorfkneipe wieder aufleben lassen. Wenigstens am Wochenende können vereinzelt Dörfler einkehren, doch meist sind sie ihre eigenen Gäste.

Einen Zweitjob hat er als Gehilfe im Kaufhaus der Frau Habesam, die nach einem Schlaganfall an den Rollstuhl gefesselt ist. Weil es auch da nur wenig Kundschaft gibt, sind ihre Waren längst über das Verfallsdatum hinaus gelagert. Aber bei Frau Habesam kommt nichts um. Als tüchtige Geschäftsfrau lässt sie Polt z.B. ein altes Salzgurkenfass umpacken: Die weichen müssen weg, die anderen kann man unter einem Schild "Frisch eingetroffen" wohlfeil anbieten.

Polt ist mit der Lehrerin Karin Walter verbandelt. Nun wird er sogar Vater – ein freudiges Ereignis zwar, doch Heiraten ist ein anderes Thema, über das er nicht wirklich nachdenkt.

Wir genießen eine stimmungsvolle, sensible Milieustudie einer Landschaft, in der die Menschen über Generationen verwurzelt sind und die sie geprägt hat. Sie sind stur und kauzig und bilden eine geschlossene Dorfgemeinschaft, die nichts preisgibt. Langsam, detailverliebt entwickelt Komarek seinen Roman, und die Idylle bekommt Risse. Es gibt Menschen mit Existenzängsten und solche, die nicht vor Kriminalität und Brutalität zurückschrecken. Ein Geheimnis, das ein paar Dorfbewohner verbindet, steckt hinter dem unbekannten Toten, der ausgerechnet im Garten des Polizisten Norbert Sailer gefunden wird. Nicht sehr aufregend, aber passend zum gemächlichen Handlungsverlauf, wird der Mord aufgeklärt.

Der Roman erhält seine Authentizität durch den österreichischen Sprachstil Komareks, der in Bad Aussee geboren wurde. Charmant, lieblich bis halbtrocken, wie der niederösterreichische Wein, und harmonisch im Abgang.


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