Rezension zu »Wassermanns Zorn« von Andreas Winkelmann

Wassermanns Zorn

von


Thriller · Wunderlich · · Taschenbuch · 411 S. · ISBN 9783805250375
Sprache: de · Herkunft: de

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Haben Sie Ängste?

Rezension vom 29.08.2012 · 4 x als hilfreich bewertet · noch unkommentiert

Haben Sie Angst, in ein Taxi zu steigen? Nein? Das könnte sich ändern. Frank Engler ist Taxifahrer. Er leidet an Narkolepsie: Völlig unerwartet fällt er in einen Schlafzustand. Aber keine Bange. Frank Engler hat seine Krankheit im Griff, und Taxifahrer mit dieser neurologischen Erkrankung gibt es äußerst selten ...

Haben Sie Angst, in einem Waldsee zu baden? Nein? Das könnte sich ändern. Lögur Turunnen ist Apnoe-Taucher. Im Neoprenanzug kann er ohne Sauerstoffflasche länger als zehn Minuten und über 100 Meter tief tauchen. Seine Lieblingsorte sind die Seen, in denen er trainiert. Mit Vorliebe packt er sich nackte Frauen, umklammert sie mit seinem ganzen Körper und genießt den gemeinsamen Tanz, bis sie in einem grausamen Todeskampf ihren letzten Atemzug ausgestoßen haben. Aber keine Bange. Lögur Turunnen sucht sich ganz spezielle Frauen aus, und Apnoe-Taucher mit dieser Neigung gibt es äußerst selten ...

Sowohl Frank Engler als auch Lögur Turunnen sind handlungstragende Figuren in Andreas Winkelmanns neuestem Krimi "Wassermanns Zorn". Beide sind hinter Lavinia Wolff her. Der eine will sie beschützen, der andere will sie töten. Lavinia ist Verkäuferin in einer Klamotten-Discounterkette. Seit ihre Freundin Susan vor drei Jahren gestorben ist, will sie nur noch weg. Sie spart, um nach Taormina zu ziehen, wo die Eltern ein Ferienhaus besitzen. Ständig hat sie Angst, fühlt sich beobachtet. Sie traut sich kaum aus dem Haus, lebt zurückgezogen. Eigentlich kann sie sich kein Taxi leisten, doch als sie an der Endstation der S-Bahn aussteigt, befällt sie wieder dieses beklemmende Gefühl, dass hinter jedem Busch jemand sitze. Da sucht sie lieber Zuflucht in Frank Englers Taxi.

Nie hätte Engler es für möglich gehalten, jemals wieder eine Beziehung anzufangen. Aber mit Lavinia, die er noch mehrfach fährt, die sich ihm anvertraut, könnte sich eine ergeben. Doch dann ist sie plötzlich vom Erdboden verschwunden ...

Lögur Turunnen verfolgt Lavinia schon eine ganze Zeit. Sie wird sein nächstes Opfer sein. Wie ihre Freundin Susan war sie einstmals Prostituierte, und beide waren regelmäßig Gespielinnen von Kriminalkommissar Eric Stiffler. Statt Lögur damals in seiner schlimmsten Lebensphase hilfreich beizustehen, hat Eric Lögurs Leben zerstört, und diesem feigen Arschloch will Lögur es nun endgültig heimzahlen.

In mehreren Erzählebenen entwickelt der Autor einen durchweg spannenden, kurzweiligen und flüssig zu lesenden Krimi. Frauen von leisen Mördern verfolgt – das ist immer wieder ein reizvolles psychologisches Thriller-Element, das die Emotionen des Lesers gefangen nimmt. Unaufhaltsam rückt die tödliche Gefahr dem Opfer auf die Pelle, und man möchte zu gerne schützend dazwischen gehen.

Geschickt bringt Autor Winkelmann das Schwarz-Weiß-Bild des Spiels mit Gut und Böse aus dem Gleichgewicht. Zwar wissen wir schon früh, dass der Wassermann der Mörder, der eigentliche Böse ist. Doch Schuld an dem ganzen Elend hat Eric. Gegenüber Manuela, der Neuen im Kommissariat, spielt er sich als Macho auf, und je mehr er den starken Max markiert, desto mehr hasst sie ihn. In alten Akten entdeckt sie außerdem, wieviel Dreck er am Stecken hat, und will ihm das Handwerk legen. Ihre Kollegen haben dafür freilich kein Verständnis: Wie kann man sich als Frischling so aufführen? Schließlich hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus ... Im Auge des Lesers aber sinkt Eric Stifflers Sympathiestern im Laufe der Handlung bis in die Untiefen des Waldsees.


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