Die Zither, der Garant für eine glückliche Ehe
Georg Ringsgwandl, geboren 1948 in Bad Reichenhall, ist ein Allroundtalent: Musiker, Sänger, Komponist, Arzt, Tänzer, Autor, dazu immer noch verheiratet (Kann er auch Zither spielen?) und Vater von drei Töchtern. Er stammt aus einfachen Verhältnissen, studierte Medizin in Würzburg und arbeitete bis 1993 als Kardiologe im Klinikum Garmisch-Partenkirchen.
Die Musik lernte er lieben mit einer Zither, die ihm seine Tante schenkte; später kam eine Gitarre dazu. Neben seiner Tätigkeit als Arzt trat er mit seiner Band in Kneipen, kleinen Konzertsälen, später bei Gastspielen in ganz Deutschland auf. 1987 erhielt er den Deutschen Kleinkunstpreis, 2006 den Bayrischen Kabarettpreis (all das weiß Wikipedia).
In "Das Leben und Schlimmeres" hat er eine kleine Sammlung "hilfreicher" Geschichten zusammengestellt, in der seine Persönlichkeit, seine Partnerschaft und sein Wohnumfeld immer wieder durchscheinen. Seinen Augen verdankt er eine feine Beobachtungsgabe, seinem Zinken einen guten Riecher und seinem langjährigen Mediziner-Beruf eine hervorragende Menschenkenntnis. Diese Qualitäten machen den Reiz seiner feingesponnenen, spinnerten Geschichten.
Zugespitzt und überdreht nimmt er sich selbst auf die Schippe. In der Geschichte "Nischenmarkt" gibt er zu, dass 90% seiner Platten nur aus Versehen gekauft werden, da er im Plattenregal zwischen Ricky Martin und Robbie Williams einsortiert sei. Und seine CD läuft besonders gut in hochsommerlichen Biergärten: Wackelt ein Tisch, leg'mer halt den Ringsgwandl drunter. Wie gern hätte er Hochdeutsch gelernt, aber der Herrgott hat ihm eine Weißwurst ins Hirn gepflanzt, und nun hat er halt den Dialektminderwertigkeitskomplex (S. 185 ff).
Kennen Sie Makoto Kobayashi und Toshihide Masukawa? Die beiden Japaner haben 2008 den Nobelpreis in Physik erhalten, für ihre Erforschung kleinster Teilchen der Materie und der Antimaterie. Wie diese hochwissenschaftliche Thematik tagtäglich unser aller Haushalte bestimmt, bringt Ringswandl auf knapp sieben Seiten seiner "Tücken der Antimaterie" in kabarettistischer Form bühnenreif zu Papier.
Leider muss eine Story tödlich enden. Ein Kampfhund (dessen wahren Willen wir alle kennen: spielen, nur spielen ...) beißt den armen Mann in die Hüfte, erleidet eine Kiefer- (nicht "Kiefern-" – das sind die mit den Nadeln – vgl. S. 222) -sperre und hängt nun an ihm dran ...
Aber um Ringswandls Zukunft muss sich kein Leser sorgen, denn sein 2003 gepflanzter Walnussbaum wird ihn zum Global Player machen. 2009 war sein bis dato ertragreichstes Jahr: 190 Nüsse. 2010 musste er leider abhaken, denn nach einem Eichhörnchenangriff verblieben ihm schlappe 22 Stück. Aber jetzt schaut er optimistisch auf den bevorstehenden Herbst. Wann folgt der Börsengang?
Viel Erfolg weiterhin!