Was wollen die Einheimischen?
Betty und Robin haben einen alten Bauernhof gekauft. Das entscheidende Kaufargument war aber, was die Liegenschaft außerdem umfasst, nämlich die Ruine einer verfallenen Kirche mit Turm, alte Grabmale sowie vier rätselhafte Steine. Als die beiden neuen Eigentümer eines Abends Ende November ihren Turm besteigen, glauben sie zu sehen, wie in der Entfernung ein Mann etwas vor ihrer Tür ablegt: Es ist ein Kasten aus Eichenholz, in dem sie einen Brief mit Beschwörungsformeln und Runenzeichen finden. Unterzeichnet ist er mit "Die Einheimischen" ...
Pfarrerin Merrily Watkins leistet psychologischen Beistand im Krankenhaus. In der Intensivstation liegt Minnie, die einen Herzinfarkt erlitten hat. In einem anderen Zimmer ist eine junge Frau verstorben; ihr Mann ist nun selbstmordgefährdet.
Inzwischen nimmt Merrilys Tochter Jane zu Hause die telefonische Anfrage eines Fernsehsenders entgegen: Ob ihre Mutter nicht an der Talkshow Livenight teilnehmen wolle – Frau Pfarrerin würde die Runde aus praktizierenden Hexen, Druiden und fundamentalistischen Geistlichen ideal ergänzen.
Die Aura uralter heidnischer Kultstätten und die geheimnisumwobene Rettung jener, die der Hexerei und den Kräften des Bösen verfallen sind, haben immer schon attraktive Themen für historische Romane geliefert. Solange die Handlung sich in unserer realen, wissenschaftlich aufgeklärten Welt abspielt und ihre Spannung aus der Spurensuche in der Vergangenheit zieht, lasse ich mich gern von diesem spezifischen Genre faszinieren. Vielen Andeutungen der Leseprobe entnehme ich jedoch, dass eher praktizierte Mystik, Satanismus, Heiler, Wünschelrutengänger und Magie, dazu die Zeugen Jehovas den Inhalt bestimmen werden, und deshalb bin ich mit meinem Urteil zurückhaltend. Dass die beiden vorherigen Romane des Autors Bestseller waren, sagt noch nichts darüber aus, ob dieser in Bälde erscheinende Roman wieder einer werden kann. Also warten wir's ab.