Viel zu viel von Vielem
Nachdem Präsident George Walker Bush versucht hatte, die Welt davon zu überzeugen, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfügt und Terroristen ausbildet, lief am 20. März 2003 das Ultimatum gegen Saddam Hussein ab, und die "Operation Iraqi Freedom" begann. (Der Verdacht, dass es bei diesem Krieg in Wahrheit nur um die wertvollen Ölvorkommen des Landes ging, ist bis heute geblieben.)
An eben diesem Tag wird in Stockholm eine Bank überfallen. Mit Waffen, Sprengstoff und Geiselnahme dringen die Gewalttäter ein, übernehmen das Kommando und stellen ihre Forderungen. Als eine der Gefangenen sitzt in der Bank auch die Ex-Frau Paul Hjelms, eines Mitglieds des aktivierten Sondereinsatzkommandos. Da die Täter ihr Handy nicht entdeckt haben, schickt sie wichtige Informationen an Paul und seine Mitarbeiter, immer in der tödlichen Gefahr, entdeckt zu werden.
Diese kriminelle Aktion ist jedoch nur ein Manöver, das von etwas viel Größerem ablenken soll. Nun ist der Leser echt gefordert, denn es entwickeln sich mindestens vier Handlungsstränge mit einer Fülle von Personen. Um ihre Identität zu verschleiern, agieren einige von ihnen unter mehreren Namen. Wohl dem Leser, der von Anfang an eine Namensliste angelegt und beim Lesen sorgfältig gepflegt hat ...
Nach meinem Geschmack ist das Buch nicht. Arne Dahl hat alles in sein Buch gepackt, was Zündstoff hergeben könnte: Weltpolitik bis zurück in die Zeit des Kalten Krieges, Internetbetrug, Sicherheitsdienste, Spionage, KGB und CIA, Briefe aus Stalingrad, chemische Formeln zur Nutzung fossiler Rohstoffe usw. usw. Zwar ist es ihm gelungen, dieses Konstrukt schlüssig zusammenzufügen, aber richtige Spannung kommt nach meinem Empfinden trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen?) nicht auf.
In der Kürze liegt die Würze.