Rezension zu »Die Spur der Kinder« von Hanna Winter

Die Spur der Kinder

von


Thriller · Ullstein · · Taschenbuch · 352 S. · ISBN 9783548282558
Sprache: de · Herkunft: de

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Unschuldige Kinder in den Händen eines Psychopathen

Rezension vom 11.07.2010 · 4 x als hilfreich bewertet mit 5 Kommentaren

Es gibt unzählige Kriminalromane, die Kindesentführung, Kindesmissbrauch und Mord thematisieren. Da ist es schwer für einen Autor, neue, unverbrauchte Handlungsmuster für einen Roman zu entwickeln. Die wahre Schreibkunst schafft es, dass sie nicht konstruiert wirken.

Hanna Winter hat sich darum redlich bemüht. Sie führt den Leser direkt an einen grausigen Ort. Nach einem Streit mit ihrem Freund Lars springt Anne aus dem Auto und läuft kopflos in den düsteren Wald. An einem einsamen Bungalow bittet sie um Hilfe. Sie hätte besser nicht an der Tür geklopft, denn ein harter Schlag lässt sie niedersinken. In einem dunklen Verlies kommt sie wieder zu sich. Neben ihr liegt ein kleiner Junge, vier Jahre alt, übersät mit zahlreichen Schnittwunden. Als er am nächsten Tag verschwunden ist, hat sie kaum Hoffnung, hier je wieder lebend herauszukommen.

Welches Motiv treibt den Mann, dass er Anne und weitere Erwachsene gefangen hält, um sie auf bestialische Weise zu töten? Welches Leid, welch traumatischer Schmerz wird den hilflosen kleinen Würmchen zugefügt?

Kommissar Piet Karstens und seine Kollegin Frauke Behrendt besuchen Fiona Seeberg und ihren Verlobten, Adrian Riedel. Vor zwei Jahren hatten sie im Fall ihrer zweijährigen Tochter Sophie ermittelt, die spurlos von einem Spielplatz verschwunden war. Und nun hat der Serientäter den vierjährigen David aus einem Schwimmbad entführt, und noch weitere Kinder werden sein Opfer. Eine weiße Lilie wird den betroffenen Eltern zugestellt. Der Leser ahnt, dass die zwei begonnenen Handlungsstränge zusammenhängen.

Fiona, ehemals Dozentin, glaubt immer noch, dass ihre Tochter lebt. Doch der Verlust zerfrisst sie psychisch. Mittlerweile ist sie erwerbsunfähig, und der Alkohol ist zu ihrem Tröster geworden. In einer Selbsthilfegruppe lernt sie Theresa kennen. Der gegenüber hat sie ein ungutes Gefühl, traut ihr nicht und wird mit einer Situation konfrontiert, die auch der Leser kaum für möglich gehalten hätte.

Beiläufig erscheinende Texteinschübe schaffen neue Spannungselemente. Der Leser mutmaßt, er sei dem Täter auf der Spur. An den Tatorten wurde ein Lieferwagen beobachtet (Gehört er dem Entführer?). Seit Wochen sitzt ein alter Mann auf der Parkbank und schenkt den Kindern Bonbons (Ist er irgendwie beteiligt?). Adrian verhält sich neuerdings so seltsam. Jens Zach – eine unangenehme Erinnerung, die Fiona schon verdrängt hatte – will sie unbedingt sprechen (Was weiß er denn schon?).

Obwohl alles reichlich komplex scheint, liest sich der Roman sehr leicht und flüssig. Der Sprachstil ist schlicht und immer handlungsorientiert.

Das Motiv der Täter hätte nach meinem Gusto noch besser herausgearbeitet werden können. Die Auflösung des Falls "Sophie" ist zwar unerwartet, aber irgendwie an den Haaren herbeigezogen.

Hanna Winter, ein Neuling unter den deutschen Krimiautoren, hat mit ihrem Debütroman einen guten Start hingelegt. Bis zum Ziel muss sie noch manche Kurve flüssiger nehmen.


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Kommentare

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Zu »Die Spur der Kinder« von Hanna Winter wurden 5 Kommentare verfasst:

Verena schrieb am 09.08.2010:

Auf unerklärliche Weise verschwinden immer wieder kleine Kinder, so auch Sophie, die Tochter von Fiona Seeberg. Als wieder ein Junge verschwindet, will Fiona unbedingt herausfinden, was mit Sophie und den anderen Kindern passiert ist. Doch plötzlich verhält sich auch noch ihr Verlobter Adrian seltsam…
Kommissar Piet Karstens und seine Kollegin stecken mitten in den Ermittlungen, um die verschwundenen Kinder wieder zu finden, aber: Handelt es sich hierbei womöglich um viel mehr Kinder, als bisher angenommen?

Das Buch ist wahnsinnig spannend und fesselnd geschrieben. Schon das Cover ist meiner Meinung nach sehr passend gestaltet, sodass einem das Buch sofort ins Auge sticht. Mir gefiel sehr gut, dass die Geschichte nicht nur aus verschiedenen Sichtweisen erzählt wird, sondern aus der Sicht von Personen, die jeweils einen ganz anderen Bezug zur Geschichte haben. Auch sehr positiv fiel mir auf, dass das das Buch nicht viele allzu brutale Stellen mit allzu grausigen Details beinhaltet. Hartgesottenen Lesern von Thriller und Horrorbüchern werden diese wohl fehlen, aber für jene, die es nicht zu brutal bevorzugen, ist dieser Thriller genau richtig.
Etwas komisch fand ich allerdings, dass der Schreibstil von Hanna Winter und gewisse, winzige Details der Handlung sehr stark an eine Reihe von Monika Feth erinnern. Aber davon abgesehen ist das Buch spitze!

Christin Elisabeth schrieb am 28.09.2010:

Ich bin eher kein Fan von deutschen Büchern, warum weiß ich nicht, aber ich finde amerikanische bücher halt besser....

aber DIESES Buch ist der wahnsinn, es ist fesselnd und einfach nur spannend...

ich habe das buch in einer nacht durchgelesen...halb 7 uhr morgens war ich fertig und musste nun langsam mal schlafen :)

ich habe auf die rezission über mir gehört und kaufte mir das buch...
ich hätte nicht gedacht, dass es soo toll ist..es liest sich auch sehr flüssig!

also daumen hoch, ein sehr gut gelungenes buch!

Yasemin schrieb am 21.01.2011:

Ich finde keine Worte für dieses Buch, es ist das beste Buch das ich je gelesen habe. Was mich an diesem Buch am meisten fasziniert hat, ist die Rolle von Jens Zach. Wenn Jens Zach Fiona den Umschlag mit den Bilder schon vorhergeben könnte , würde die ganze Geschichte gleich zu Ende gehen. Und in diesem Buch machen die kleinsten und spontansten Entscheidungen die ganze Geschichte aus. Z.b. Als Fiona spontan in den Spreewald gegangen ist...Wäre sie da nicht hin, wäre sie dem ganzen niemals auf die Spur gefallen.
Also dieses Buch ist einfach klasse geschrieben und man kann sich auch über längere Zeit Gedanken machen. Ein riesen Lob an Hanna Winter :)

Lisbetha schrieb am 30.06.2011:

Der Inhalt von "Die Spur der Kinder" wurde ja nun oft genug geschildert, ich beschränke mich nun auf die pure Meinung.

Jemand hat geschrieben, dies sei das beste Buch, was die Person jemals gelesen hat. Bitte, bitte MEHR LESEN, den dieser Krimi ist nun wirklich nichts Besonderes.
Nun ja, es ist ein Debütroman, aber das entschuldigt nicht die flachen Charaktere und die blödsinnige Handlung.
Die kläglichen Versuche, falsche Spuren zu legen, die unausgearbeiteten Handlungsstränge (hat der pädophile Kinderarzt Sophie missbraucht, war sie deswegen so verhaltensauffällig....das verpufft ins Nirvana). Nach einen vielversprechenden Start schwächelt es, so nach dem ersten Drittel so gewaltig, dass man schon arg schlicht gestrickt sein muss, um hier noch Spannung zu empfinden.
Gut, ich hatte keine Qualität wie Jussi Adler Olssen oder Linda Castillo erwartet, aber das...nee. Die unsympathische Mutterfigur Fiona, die unverständlicherweise mit einem Idioten zusammen ist, Beweise verschwinden lässt, die Waffe ihres Lovers klaut (ohne Folgen, scheinbar???) , der alberne Showdown und das plakative Ende, alles wirkt so blutleer.
Alles in allem, für jemanden, der wirkliche Thrillerqualität oder auch nur solides Handwerk schätzt...waste of time.
Eher so ein sehr dünnes Machwerk für Joy Fielding-Leserinnen, die bei realistischen Büchern (damit ist weder blutig noch ultrabrutal gemeint) immer so aufgeregt werden.
Ein Büchlein wie ein Hamburger, man meint, da wäre was, und raus kommt eher lauwarme Luft und ein unangenehmes Gefühl...hat man aber schnell wieder vergessen und geht ein gutes Steak essen.

Bella schrieb am 12.08.2011:

Dieser Thriller ist einfach der Wahnsinn. Man hat zwar ständig Vermutungen was passiert sein könnte, doch die verwirft man auch immer mal wieder. Dadurch ist der Thriller spannend bis zur letzten Seite. An einigen Stellen, ist man einfach fassungslos. Da kann man sich einfach gar nicht vorstellen, gerade halt auch, da Kinder betroffen sind. Man ist geschockt von dem was passiert - so ging es zumindest mir. Beim Lesen habe ich mich oftmals gefragt, wie man so ein Buch schreiben kann, denn ohne ist das nicht. Wie kommt man überhaupt auf so kranke Gedanken? Ja man weiß, dass es genug Menschen gibt die so krank sind. Dies alles steckt in dem Buch drin. Der Schreibstil ist sehr gut, man kann das Buch sehr flüssig lesen. Es kommen auch nicht zu viele Charaktere drin vor, so das man sich immer noch gut merken kann, wer wer ist und wie dieser jemand ist. Die Aufteilung der Kapitel finde ich auch gut, da es in Tage unterteilt ist. Und innerhalt dieses Tages dann noch in verschiedene Orte. Dadurch weiß man immer sehr gut, wo man sich gerade befindet. Und kann zum Teil auch eins mit was anderem verbinden. Mit so einem Ende hätte ich nie aber auch wirklich nie gerechnet. Dies Buch ist auf jeden Fall nichts für empfindliche Gemüter. Man sollte schon starke Nerven und auch einen starken Magen haben, wenn man dieses Buch lesen möchte.

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