Rezension zu »Ohne jede Spur« von Lisa Gardner

Ohne jede Spur

von


Thriller · rororo · · Taschenbuch · 544 S. · ISBN 9783499255571
Sprache: de · Herkunft: gb

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Hinter dem Schein idyllischer Normalität tobt der pure Wahnsinn

Rezension vom 21.07.2011 · 3 x als hilfreich bewertet · noch unkommentiert

Sandra und Jason Jones wollen mit ihrer kleinen Tochter Ree ein ganz normales Familienleben führen.

Aber ist es normal, sein Haus mit Gittern und Sicherheitsschlössern zu versehen? Ohne jeden Kontakt mit Verwandten, Nachbarn oder Freunden völlig abgeschottet eine Partnerschaft zu leben, in der sich Vater und Mutter eigentlich nur während der Übergabe ihrer Tochter sehen? Sandra ist Lehrerin und arbeitet tagsüber, Vater Jason, ein Reporter, arbeitet des Nachts.

Wie konnte es geschehen, dass seine Frau verschwunden ist, als Jason eines frühen Morgen nach Hause kommt? Es gibt keine Einbruchsspuren, nichts von ihren persönlichen Dingen – Handtasche, Hausschlüssel, Ausweis – fehlt. Einzig die Nachttischlampe ist zerbrochen, und die Steppdecke ist nicht da. Jason verständigt die Polizei.

D.D. Warren von der Mordkommission und ihr Team stolpern in einen Fall, der ganz harmlos aussieht, dann aber immer verstrickter wird. Nein, seine Frau sei noch nie verschwunden, sie würde Ree niemals verlassen – das ist so gut wie alles, was die Ermittler dem wenig kooperativen Ehemann entlocken können, und auch das nur mit Mühe. Seltsam, dieser Jason: Hat er etwas zu verbergen? Aber die aufgeweckte Ree weiß etwas, das spürt D.D. Möglicherweise ist sie Zeugin des nächtlichen Geschehens. Der Wettlauf gegen die Zeit beginnt, Sandra kehrt nicht zurück, und Jason ist der Hauptverdächtige, sie möglicherweise ermordet zu haben.

Doch so einfach lässt Lisa Gardner ihren Krimi nicht weiter laufen. Sie bringt einen vorbestraften Sexualtäter ins Spiel, der ausgerechnet in Sandras Nachbarschaft lebt. Er ist fürs Leben gebrandmarkt – trotz erfolgreicher Resozialisierung. Seine Bewährungshelferin legt für ihn die Hand ins Feuer, aber Rückfällige gibt es immer wieder ... Für D.D. ist er der zweite Verdächtige.

Während die Ermittlungen mühselig vorangehen, berichtet Sandra in kursiv abgesetzten Texteinschüben von ihrer grauenvollen Kindheit und Jugend. In Jason sah sie die Möglichkeit, ihrem Elend zu entfliehen. Mit ihm wollte sie eine von Liebe, Geborgenheit und Sicherheit geprägte Ehe führen. Doch Jason ist psychisch gestört; er hat Geheimnisse, die Sandra des Nachts, während er arbeitet, in aller Heimlichkeit mit Hilfe des Familiencomputers lüftet. So ahnt der Leser, dass Sandra noch leben muss. Doch wo steckt sie, und warum kommt sie nicht zurück? Wovor hat sie solche Angst?

Dies ist ein Krimi, der einen permanent in Atem hält: Ständige Wendungen der Geschehnisse, dazu Andeutungen an den Kapitelenden lassen einen nicht los. Stimmt die Vermutung, die man als Leser jetzt schnellstens geklärt wissen möchte?

Normal ist in diesem Roman gar nichts. Er bietet eine kaum zu fassende Ansammlung widerwärtiger Charaktere, deren Handeln voller Boshaftigkeit und Bösartigkeit steckt.

Ich konnte den über 500 Seiten starken Krimi kaum aus der Hand legen. Da er sehr flüssig zu lesen ist, ermüdet er nie – vielmehr jagt man, um hinter all die Geheimnisse zu kommen, die Lisa Gardner sehr geschickt häppchenweise ausgelegt hat, durch das Buch, wie Theseus dem Faden der Ariadne folgt, um rasch wieder aus dem Labyrinth des Minotaurus herauszufinden.

Dass die Welt dieses Romans so voller Monstrositäten steckt, könnte man kritisieren, aber immerhin hat Lisa Gardner damit einen gelungenen wahren Reißer geschaffen. Gut gefallen hat mir eine völlig unerwartete Wendung, auf die es allerdings, wie man in der Rückschau entdeckt, durchaus Vorausverweise für sensible Leser gibt ...

Ein Psychothriller, der meine Erwartungen nach dem Leseeindruck noch übertroffen hat.


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