Eine Kindheit auf der Insel des Glücks
Petit Hector, ein Einzelkind, lebt wohlbehütet mit Maman Clara und Vater Hector zusammen. Papa ist Psychiater, Maman arbeitet als Schriftstellerin. Sie gehören zur Upper class.
Petit Hector ist ein Kind wie aus dem Bilderbuch: sensibel, angepasst, einsichtig und klug.
In dieser Familie spricht man viel miteinander. Dabei ist alles auf den kleinen Jungen zentriert, der seinen Alltag sehr bewusst erlebt und seine Beobachtungen den Eltern mitteilt. Zu allen Unbilden des Lebens finden sie Hilfen, und sie vermitteln ihrem Kind reichlich Lebensweisheiten. Am Ende jedes Kapitels fasst Petit Hector sie (kursiv gedruckt) zusammen.
Die Leseprobe hat mir sehr gefallen, weil sie Situationen und Gedanken in leichten, kurz formulierten Sätzen und Dialogen wiedergibt, die jeder sehr gut nachvollziehen kann.
Besonders nett ist der Waldspazierung von Vater und Sohn. Letzterer eröffnet seine für ihn schweren Sorgen und kommentiert drastisch: "Mir reicht das mit den Sorgen."
Phantasievoll beschrieben wird auch, wie Maman und Petit Hector den Zoo besuchen. Dort entdecken sie, dass die Lebensweisheit, dass man immer die guten Seiten des Lebens zu sehen versuchen solle, auch für Löwen gelten kann. Das ist eine amüsante, ungewöhnliche - und überzeugende Beobachtung.
Dem Autor François Lelord ist es sehr gut gelungen, seine Intention umzusetzen: Er möchte Lebensweisheiten an eine hoffentlich große Leserschaft weitergeben.
Die meist kurzen Episoden mit unterhaltsamen Dialogen zwischen Petit Hector, seinen Eltern und anderen Personen wird jeder mit Vergnügen und Gewinn lesen.