Accabadora

Sardinien-Lesetipps

Ein Bestseller aus Sardinien – der in nichts an die Touristenparadiese der idyllischen Felsbuchten im Norden jener Insel erinnert. Vielmehr führt uns Michela Murgia in eine ärmliche Dorfgemeinschaft und zurück in eine karge Vergangenheit. Die liegt gar nicht so weit zurück – es ist die Mitte des 20. Jahrhunderts – und erscheint uns doch wie ein Relikt aus dem Mittelalter: dunkel, mysteriös, schlicht, spröde, irrational. Hier siedelt die junge Autorin die auf elementare Weise anrührenden Ereignisse an, die sie uns schnörkellos und doch poetisch-evozierend erzählt.

In diesem Buch passt alles zusammen – Handlung, Orte, Themen, Sprache, Ton –, und es verwundert wenig, dass die junge Autorin (1972 an der Westküste Sardiniens geboren) damit sehr schnell berühmt wurde, in Sardinien, Italien und im Ausland. Lange bevor das Buch auf Deutsch erschien, wurde es mir während eines Sardinien-Urlaubs schon kurz nach seinem Erscheinen empfohlen – lesen Sie hier meine ausführliche Rezension zur italienischen Originalausgabe.

Dies ist das höchst empfehlenswerte Meisterwerk einer begabten jungen Autorin aus dem modernen und doch traditionsverhafteten Sardinien.