Rezension zu »Der Koch« von Martin Suter

Der Koch

von


Belletristik · Diogenes · · Gebunden · 312 S. · ISBN 9783257067392
Sprache: de · Herkunft: ch

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Love Food ersetzt den Therapeuten

Rezension vom 01.04.2010 · 4 x als hilfreich bewertet · noch unkommentiert

Im "Chez Huwyler", einem Spitzenlokal in Zürich, arbeitet der tamilische Asylbewerber Maravan, ein zurückhaltender Einzelgänger. Trotz der weltweiten Finanzkrise läuft der Laden rund. Gäste aus Medien, Politik und Wirtschaft dinieren hier. Maravan darf nur die "niedrigen Aufgaben" wie Putzen, Spülen und Aufräumen erledigen. "Maravan, hol ..., bring ..., mach ...!" Erst seit ein paar Tagen arbeitet Andrea, attraktiv, distanziert und hochnäsig, im Servicebereich. Dass sie ausgerechnet Maravan ein Lächeln schenkt, lassen ihn seine Mitarbeiter voller Antipathie und Neid spüren. Nach einem dummen Zwischenfall wird Maravan fristlos entlassen.

Andrea ist mit ihrem Arbeitsplatz nicht glücklich. Als unerträglich empfindet sie die Hierarchie, die im Kultstatus der Spitzenköche und deren Unwiderstehlichkeit gipfelt. Nach einer Auseinandersetzung mit Huwyler ist auch sie ihren Job los.

Doch auch der bescheidene Maravan ist ein begnadeter Koch. Nach dem Tod seiner Eltern wuchs er bei seiner Großmutter in Sri Lanka auf. Sie lehrte ihn zu kochen und weihte ihn in die Geheimnisse der ayurvedischen, insbesonderen der aphrodisischen Küche ein.

In Sri Lanka herrscht Bürgerkrieg, und Maravans Familie ist auf seine finanzielle Hilfe angewiesen. Das bisschen Arbeitslosengeld reicht nicht aus, und so macht er Schulden bei einem Wucherer. Da schlägt ihm Andrea eine Gewinn versprechende Geschäftsidee vor: Love Food, frisch zubereitet zu Hause bei zahlungskräftigen Ehepaaren.

Martin Suters Roman "Der Koch" besticht durch seinen klaren Sprachstil. Er ist zeitaktuell: Die Romanhandlung beginnt im März 2008, mitten in der Weltfinanzkrise. Im September 2008 stürzt Lehman Brothers, im November 2008 wird Obama gewählt, und im April 2009 endet der Roman mit der Schweinepest.

Virtuos beschreibt der Autor die Kochkünste Maravans mit tamilischen Zutaten in einer nie gehörten kreativen Zubereitungsweise. Dass er die kriminellen Machenschaften von Waffenschiebern, die ausgerechnet den kriegerischen Konflikt in Sri Lanka unterstützen, in seine Handlung einfügt, erzeugt Spannung und liefert einen raffinierten Schluss.


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