»Vater unbekannt«
Magdalena ist erst eineinhalb Jahre alt, als ihre Mutter bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt. So wächst sie bei ihren Großeltern auf. Denn einen Vater hat es für sie nie gegeben. Es existiert nur ein Foto, auf dem ihre Mutter mit einem fremden Mann abgebildet ist – Magdalenas Vater?
Magdalena weiß, dass ihre Mutter vor dreißig Jahren auf Elba war. Dort könnte sie ihn kennengelernt haben. Magdalena macht sich auf die Spurensuche: Sie übernimmt einen Job als Reisebegleiterin bei einem Busunternehmer auf Elba.
So weit, so gut. Das ist eine durchaus realistische Ausgangslage, die gespannt macht. Doch es ist unglaublich, wie Magdalena auf der schönen Insel der Zufall zu Hilfe eilt. Bei einem Zwischenstop in einem Restaurant entdeckt sie ein Gemälde. Darauf ist irgend etwas dargestellt, das sie überzeugt, genau an diesem Ort sei auch ihre Mutter gewesen. Von dieser Überraschung ist sie so fasziniert, dass sie nicht bemerkt, wie draußen der Bus voller Touristen losfährt – ja hallo, und da merkt keiner, dass die Reisebegleiterin fehlt? Macht nix – schon ist ein junger Mann mit seinem Roller zur Stelle, um Magdalena mitzunehmen. Und wieder geschieht ein Verkehrsunfall. Doch immerhin verläuft er glimpflich: Magdalena bricht sich ein Bein, und von nun an kümmert sich die liebenswerte Italienerin Nina um sie ...
Bis dato hat mich die Story also nicht umgehauen. Über manche oberflächliche Textpassagen kann man mit etwas gutem Willen hinwegsehen. Dass Nina zum rettenden Engel für Magdalena wird, kann man sich vielleicht so erklären, dass ja der Italiener an sich eine freundliche, hilfsbereite Spezies ist. Und natürlich erwartet den Leser sicher weitere Aufklärung auf den noch folgenden Seiten. Aber weit über 400 Romanseiten können sich so oder so weiterentwickeln. Was nicht ist, kann ja noch werden. Chi lo sa?