Rezension zu »Die Gauner von Pizzofalcone« von Maurizio de Giovanni

Die Gauner von Pizzofalcone

von


Kriminalroman · Teil der Serie »I Bastardi di Pizzofalcone« · Kindler · · Taschenbuch · 400 S. · ISBN 9783463403816
Sprache: de · Herkunft: it · Region: Neapel und Golf

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Es fehlt der Biss

Rezension vom 01.12.2015 · 1 x als hilfreich bewertet · noch unkommentiert

Dies ist der zweite Band einer vielteiligen Reihe von Kriminal­romanen, die alle mitten in Neapel spielen, wo der Autor, Maurizio de Giovanni, 1958 geboren wurde. Im Italieni­schen heißt die Polizei­einheit etwas drasti­scher »I Bastardi di Pizzo­falcone«. Was es mit ihr und dem deftigen Namen auf sich hat, erfahren Sie mit vielen Hinter­grund­informa­tionen in meiner Übersicht der Kriminal­romane und Fernseh­filme von Maurizio de Giovanni.

Als die Handlung dieses Bandes einsetzt, ist die Truppe der »Aus­gesto­ßenen« bereits zusammen­gestellt, doch ehe sie einander näher beschnup­pern können, haben sie ihren ersten Fall auf dem Tisch liegen, eine Bezie­hungs­tat in besseren Kreisen, die nicht schwer aufzu­klären scheint. Die schöne Gattin eines Notars wurde ermordet. Er hat seine Karriere allein ihrem Ver­mögen und ihren gesell­schaft­lichen Beziehun­gen zu verdanken und ist ihrer jetzt offen­bar end­gültig über­drüssig geworden, nach­dem er sich schon seit Jahren mit diver­sen Damen amü­siert hat. Doch der Ver­däch­tige hat ein siche­res Alibi: Zur Tat­zeit weilte der undank­bare Leicht­fuß mit seiner neuen Flamme in Sorrent.

Der Chef Luigi Palma weist den Fall Loja­cono zu und stellt ihm Polizei­ober­wacht­meister Marco Aragona zur Seite. Der extro­vertierte junge Mann braucht sich dank seines fami­liären Netzes an Beziehun­gen und Besitz­tümern nicht sonder­lich anzu­strengen und widmet sich gern seinem Styling und dem lebens­gefähr­lichen Hang, Neapel als Formel-1-Renn­strecke zu nutzen. Während sie noch im Trüben fischen, ahnt der ge­schulte Krimi­leser schon längst, wer der Täter ist. Wo kein Gärt­ner, ist es immer der … – mehr darf hier auf keinen Fall ange­deutet werden, denn die Span­nungs­ressour­cen dieses Kriminal­romans sind ohnehin begrenzt.

Bei allem Respekt für Maurizio de Giovanni als fähiger und viel­seitiger Schrift­steller über­zeugt mich sein innova­tives Konzept für die Reihe der »Bastardi« hier nicht so recht. Wir verfolgen die Arbeit eines ganzen Poli­zisten­teams, dessen Mit­glieder alle das gleiche Maß an Auf­merk­sam­keit erhalten, und mit meh­reren, vonein­ander unabhän­gigen Fällen. Leider ziehen sich die Krimi­hand­lung und die Bezie­hungs­problem­chen der Mann­schaft ziemlich lustlos dahin wie der fade Käse auf dem Tomaten­papp einer Tiefkühl­pizza. Die weite­ren Fälle, die am Pizzo­falcone-Hügel zu klären sind, fügen hier ein Krümel­chen Oregano, dort eine Spur Basili­kum hinzu, reichen aber nicht aus, um das Ganze noch richtig geschmacks­intensiv und knusprig auf den Tisch zu bringen. Da prügelt ein Macho, der schnell die Kontrolle verliert. Dort begibt sich eine jugend­liche Schönheit frei­willig in Gefangen­schaft, worüber sich ein alter Knabe ebenso freut wie ihre Familie, die mit Geld und Jobs reichlich belohnt wird. Ein Pater schenkt seinen Schäflein durch einen »Akt der Barm­herzig­keit« das »Paradies« … Das sind nette Alltags­fälle, aber sie werden ohne Biss auf­be­rei­tet.

Nach »Das Krokodil«, dem gelungenen Erstling der Reihe [› Rezension], war meine Erwar­tungs­haltung hoch, umso tiefer erfolgte der Fall. Aber die Dienst­stelle Pizzo­falcone wird trotzdem vorerst nicht aufgelöst – im Gegenteil: Es wird etliche weitere Bände geben und sogar eine Verfil­mung für Fern­sehen. Geben wir also Maurizio de Giovanni und seiner Über­setzerin Susanne Van Volxem noch eine Chance. Schließ­lich hatten die bas­tardi im Kommis­sariat auch einen Versuch frei, sich zu bewähren.


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